Wählen und vielleicht gewählt werden Heinrich Ueberwasser
Wahlkampf erlebe ich als die relativ kurze Zeit, in welcher Unterschiede hervorgehoben, Wünsche formuliert, Kritik geübt und Mehrheiten gesucht werden. Gewählt sein ist in meiner Erfahrung die Chance, den gemeinsamen Nenner zu suchen oder zu entwickeln. Gemeinsamkeiten braucht es auch, um Mehrheiten zu finden. Denn ohne Mehrheiten gibt es keine Beschlüsse. Politik muss sich am Nutzen für die Bevölkerung messen lassen, nicht an der Anzahl Sitzungen. Die Zukunft zu meistern setzt voraus, selbstkritisch zurück- und mutig vorauszuschauen. Beispiele: Warum gelang es kaum, die Verbreitung der Tigermücken einzudämmen? Warum wurden wir durch die S-Bahn-Doppelspur kalt erwischt und ist die uns zu gesagte dritte Riehener S-Bahn-Station entwischt? Warum gehen bei Umstellung von Gas auf erneuerbare Energien technische Anfangsschwierigkeiten zu Lasten des Portemonnaies von Hausbesitzenden, die ein Leben lang für ihre Liegenschaften gearbeitet und oft schon mehrere tiefgreifende und notabene teure Anpassungen von Vorschriften finanziert haben? Zu den grossen Herausforderungen gehört, dass sich die Generationen auch weiterhin unterstützend und respektvoll begegnen. Das Unwort «überaltert», das man gelegentlich auch in der Politik hört, verkennt, dass es Generationen von Menschen, auch in Riehen, brauchte, um den Wohlstand, die Infrastruktur und den Leistungsumfang des Staats und privater Organisationen zu erarbeiten, welche Riehen erst zu einem ganz besonders lebenswerten Dorf machen.
Heinrich Ueberwasser, Riehen, alt Grossrat und Einwohnerrat SVP