Wir müssen auf die Sahnehäubchen verzichten lernen
In der Einwohnerratssitzung vom 2. April wurde es sehr offensichtlich. Viele Parlamentarier wollen den Ernst der finanziellen Lage in Riehen einfach nicht begreifen oder nicht darauf Rücksicht nehmen.
Ohne mit der Wimper zu zucken, will die Linke ein «Reparier Café» von der Gemeinde finanziert haben, obwohl es in Basel davon zu Genüge gibt, oder sie wollen, dass das marode Andreashaus von der Gemeinde gerettet und weiter wie bisher betrieben wird, weil die evangelische Kirchgemeinde es nicht mehr finanzieren und unterhalten kann. Es reicht ihnen anscheinend nicht, dass im gleichen Quartier die Gemeinde bereits den Landauer renovieren und ausbauen wird.
Natürlich wird stets an das emotionale Gewissen aller anwesenden Einwohnerräte appelliert. Martin Leschhorn und seine Mitstreiter werfen uns gebetsmühlenartig vor, dass wir nun alles was von linker Seite kommen mag, unter dem Deckmantel der Defizite torpedieren, und wir sowieso unsensibel und asozial sind.
Wären wir dies tatsächlich, hätten wir in unseren finanziell gesunden Zeiten nicht manch sozialem Projekt und Vorstoss zugestimmt.
Jetzt aber müssen wir auf die Sahnehäubchen verzichten. Der Bereich «Gesundheit und Soziales» ist der zweitteuerste Bereich. Wir müssen uns dementsprechend nicht vorwerfen lassen, uns nicht sozial für die Bevölkerung einzusetzen.
Jenny Schweizer, Einwohnerrätin SVP